Mexico (Panamericana 2014)


Von Mexico bis zum plötzlichen Schluss???

 

Hola Mexico

01. 10. 2014

 

Nachdem Mitte September ein gewaltiger Hurrican den Süden der Baja California stark verwüstet hat, und es dort Ortschaften gibt, die immer noch ohne Strom und Trinkwasser sind, beschließen wir, (mit unseren Schweizer Mitfahrern  Sylvia und Daniel)  nicht die Baja California runter zufahren, sondern den Weg übers Festland zu nehmen.

 Bei Nogales in der Nähe von Tucson wollen wir über die Grenze  gehen.

Am Morgen des Grenzübertritts zickt Heidi mal wieder!

Ein grässlich kratzendes Geräusch kommt aus dem vorderen Bereich.

Nach kurzer Schockphase beschliessen Daniel und Sylvia, vorzufahren, während wir zurück zum Hotel fahren um eine Werkstatt zu suchen.

Aber plötzlich ist das Geräusch, so schnell wie es gekommen ist auch wieder weg.

Und so fahren wir zur Grenze und holen die Beiden wieder ein.

In den USA hörten wir ständig, als wir erzählten, dass wir durch Mexico reisen wollten, 

        ...when you go to Mexico, buy a gun

 und viel mehr haaresträubende Geschichten

Nogales, die Grenzstadt, ist eigentlich geteilt in den US Teil und den Mexikanischen Teil.

Der Grenzübertritt ist sehr  unkompliziert und auch die Zollformalitäten sind viel einfacher als man uns immer weissmachen wollte.

 

 

...und so sind wir relativ schnell auf dem Weg nach Guaymas.

 

...noch ist alles trocken und wüstenähnlich geprägt.

 

Aber beim Grenzübertritt betreten wir auch ein völlig andere Welt.

...eine der vielen typisch mexikanischen Verkaufsbuden am Strassenrand.

Armut ist plötzlich allgegenwärtig, genauso wie Militär und Polizei.

 

... und so geht es auf der MEX 15 über Hermosillo  nach Guaymas an den Pazific.

Vor Guaymas biegen wir rechts ab nach San Carlos zu  Rosa Maria und Phillip, ein Paar aus der Schweiz und Freunde von Daniel und Sylvia, die uns zu sich nach San Carlos in der Nähe von Guaymas eingeladen haben.

Plötzlich öffnet sich die Landschaft und wir sehen das Meer und irgendwie denke ich mir..... so muss das Paradies aussehen.

Wunderschöne Strände, tiefblaues Meer.

wir biegen nochmals rechts ab und plötzlich stehen wir vor dem Haus von Rosa Maria und Phillip, mitten in diesem Paradies

 ...derr heilige Berg im Abendlicht

 

Wir werden, obwohl wir beide zum ersten sehen, wie alte Freunde empfangen und aufgenommen.

Wir verbringen 3 wunderschöne Tage  mit interessanten Gesprächen, hervorragendem Essen in völlig entspannter Atmosphäre.

und wir bekommen wertvolle Tips für unsere Reise durch Mexico.

 

 

Und wieder zeigt sich, dass eine Reise hauptsächlich  geprägt wird durch die besonderen Menschen, die man kennenlernt.

 

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Von Guaymas die Pazific Küste entlang nach Puerto Vallarta

04. - 06.10.2014

Schweren Herzens trennen wir uns von unseren neuen Freunden in San Carlos .

Weiter gehts die MEX 15 runter nach Los Mochis.

Hier gehts durchs Inland.  Landwirtschaft und Weideland.

Wie uns Phillip bereits vorgewarnt hat, ist Los Mochis keine Stadt, die etwas Besonderes zu bieten hat.

Zufällig findet genau an diesem Samstag in der Stadt ein Boxkampf statt und es ist "Heiratswochenende"

Das bedeutet für uns, durchs Gewühle und Einbahnstraßen die Hotels abklappern. Schließlich werden wir im Plaza fündig, 5 Sternepreis zu 3 Sterne Ausstattung, aber keiner von uns hätte noch länger suchen wollen.

 

Am nächsten Morgen starten wir früh nach Mazatlán, einem Badeort am Pazific.

Die 420 km Autobahn sind zügig abgespult und so erreichen wir unser Hotel um 1430 Uhr.

Strand, Pool, und ein gutes Abendessen.

Gegen 2100 Uhr treffen die Ausläufer eines Hurricans, der "mal wieder" über die Baja gefegt ist, bei uns auf die KÜste.

Gewitter, strömender Regen, Wind .

Da die Stadt keine vernünftige Kanalisation hat, stehen ruck zuck die Strassen unter Wasser und so starten wir am nächsten Morgen erst mal mit einer langen Wasserdurchfahrt.

 

 

 

 

Nach 250 km Autobahn gehts kurvig weiter durch supergrüne Tropenwälder, vorbei an Bananenstauden nach Puerto Vallerta zur Hacienda Alemana, einem wunderschönen Hotel und Restaurant.

Mike, der Besitzer, ebenfalls Motorradfahrer, hat uns auf unserer Homepage angeschrieben (damals waren wir noch in Kanada unterwegs) und uns zu sich eingeladen.

 

Wir werden mit grossen Hallo begrüsst und von Mike willkommen geheissen.

Es folgen 3 Tage im Luxuszimmer, mit Kässpätzle, Leberkäs und viel Tequilla. Wir fühlen uns in Irma`s und Mikes Oase mitten in der Stadt pudelwohl.

 

 

 

...ein letztes Frühstück mit Irma und Mike

 

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Von Puerto Vallarta durch die Berge nach Santa Elena

 09. - 14. 10. 2014

 

Trotzdem müssen wir uns wieder verabschieden: mit vielen Tips, Adressen, Telefonnummern in der Tasche gehts am Donnerstag weiter über  Guadalajara nach SantaElena einem kleinen Dorf in der Nähe von Atotonilco El Alto zu Charly Schäpper.

Charly, ein Freund von Mike, betreibt in SantaElenaein kleines aber feines Restaurant mit  Schweizer Gourmet Küche und er vermietet Bungalows. (siehe Links) 

Die Strecke, die Mike für uns ausgesucht hat, führt uns übers Gebirge, kurvenreich, der Traum eines jeden Motorradfahrer, ein Vergnügen nach den Autobahnen der ersten Etappen in Mexico.

 

 

Nach Mescota, dem einzigen größeren Ort in der Gegend,,spüren wir plötzlich ein komisches Schlagen am Hinterreifen.

Wir können nichts feststellen, und fahren erst mal langsam weiter. 20 km vor Guadalajara geben wir auf ,mittlerweile schüttelt es die Maschine richtig durch.

An einer Tankstelle telefonieren wir mit Charly, der dafür sorgt, dass nach zwei Stunden sein Freund Nacho, der beste Mechaniker in Mexico, uns mit seinem Pickup abholt.

 

...mal wieder warten auf den Abschleppwagen

 

...der diesesmal pünktlich ist ( nicht so wie in Californien )

 

Wie sich dann später in der kleinen Werkstatt in Guadalajara herausstellt ,ist es wieder das Kugellager von Hinterrad.

Gott sei Dank haben wir beim letzten Austausch in Bishop ein Reservelager mitbestellt.

....Nacho, der beste BMW Motorradmechaniker in Mexico

 

Wir suchen uns ein Hotel in der Nähe der Werkstatt.

Bedrückt überdenken wir die Lage und kommen nach einer schlaflosen Nacht zu dem Entschluß, die Reise hier abzubrechen.

Nacho sagt, wir sind zu schwer.

Die Steßen werden immer schlechter.

Ab Nicaragua sind wir wieder allein unterwegs und mit den

Werkstätten und Ersatzteilen ist es in Südamerika auch nicht so gut bestellt. Mit diesem Entschluß fahren wir weiter zu Charly, dem Schweitzer, wo Daniel und Silvia warten.

Es tut uns leid, daß unsere gemeinsame Reise nach so kurzer Zeit hier schon wieder endet.

Am nächsten Morgen geht ihr Abenteuer weiter, unseres endet hier, wenigstens vorläufig.

Wir sind hier iin guten Händen, können in aller Ruhe den Heimflug planen und die Zeit noch ein bißchen genießen hier in Charlys Oase. Die Speisekarte hat noch viele feine Sachen zu bieten.

 

 

...scheiden tut weh

 

Und Glück für uns , daß Mike immer schon eine 1150 BMW haben wollte und sie uns kurz entschlossen übers Telefon abkauft.

 

...und so wechselt Heidi nun nach 10 Jahren nochmal ihren Besitzer.

 

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27000 km und jetzt plötzlich Schluss ???

 

...sicher nicht !!

Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, in Mexico zu unterbrechen und erst mal nach Hause zu fliegen.

Schon allein wegen Daniel und Sylvia.

Sich auf Abenteuer einzulassen, heisst natürlich auch Risiken einzugehen.

Aber es heisst auch, verantwortungsvoll zu handeln und das Risiko so gering wie möglich zu halten.

Ein unzuverlässiges Motorrad ist ein unkalkulierbares Risiko.

Es schränkt die Mobilität der gesamten Gruppe ein und zwingt sie vielleicht dazu, an Orten bleiben zu müssen, die man normalerweise so schnell wie möglich durchquert hätte.

Oder man wird gezwungen, bei Dunkelheit zu fahren, was in Latein Amerika ein absolutes Tabu ist.

Diese Risiken wollten wir nicht eingehen, deshalb haben wir uns zu dieser Entscheidung durchgerungen.

Nachdem jetzt der erste "Katzenjammer" überwunden ist, blicken wir wieder optimistisch nach vorne.

Was ist denn letztendlich passiert ?

Wir haben ein Reise unterbrochen!

Eine Reise, die uns viereinhalb Monate vom Norden Alaskas bis in den Süden von Mexico geführt hat.

Wir durften Dinge sehen und erleben, die die meisten Menschen nur aus dem Fernsehen kennen.

Wir durften viele bemerkenswerte  Menschen kennenlernen und wir haben wundervolle und wertvolle Freunde gefunden.

... und wir waren 27000 km mit dem Motorrad ohne Unfall unterwegs.

Gerade dafür, und für all das andere, sollte man dankbar sein.

Wir werden jetzt nach Hause fliegen zu unseren Kindern, Eltern, Geschwistern und Freunden und unsere Eindrücke verarbeiten.

Wir werden aber auch ein neues Motorrad kaufen, und mit der nächsten Planung beginnen.

....denn eins ist sicher, es wird bestimmt einen 2. Teil unserer Panamerikana geben.

 

Schaut ruhig ab und zu auf unsere Homepage, wir halten euch auf dem Laufenden.

 

Euer Wolfgang